Friday, June 16, 2006

Lee Morgan - The Hard Bopper

Lee Morgan war ein Wunderkind des Hard Bop, ein unglaublicher Virtuose and der Trompete und zudem noch ein sehr erfolgreicher, der schon in jungen Jahren von sich überzeugen ließ. Es ist die Geschichte eines der besten Trompetern der Jazzgeschichte.


Lee Morgan wird am 10. Juli 1938 in Philadelphia, USA geboren und gilt schon früh als Ausnahmetalent an der Trompete, da er ein unheimlich virtuoser und mutiger Musiker ist. Viel dazu trägt auch Morgan’s musikalisches Umfeld bei, Philadelphia stellt sich in den Vierziger Jahren als unwahrscheinlich kreatives Pflaster der Jazzmusik dar mit vielen guten Musikern wie den Saxophonisten John Coltrane, Benny Golson und Jimmy Heath, sowie dessen Brüdern Percy Heath am Bass und Albert „Tootie“ Heath am Schlagzeug.

Schon im Alter von 15 Jahren leitet Morgan seine erste professionelle Gruppe von Jazzmusikern zusammen mit dem Bassisten James „Splanky“ DeBrest, einem Schulfreund von Morgan. Zu dieser Zeit schon nahm er auch schon regelmäßig an den nächtlichen Workshops im Music City Club teil, wo er dann auch das erste Mal sein großes Vorbild und Mentor Clifford Brown begegnet.

Er besucht in diesen Jahren die „Mastbaum High School“ in Philadelphia, eine Schule, die auch noch viele andere prominente Musiker hervorbringen wird. Schon zu dieser Zeit, wird Morgan nach dem tragischen Unfall des Trompeters Clifford Brown, der im Jahre 1955 im Alter von nur 26 Jahren tragisch bei einem Unfall verunglückt, als dessen Nachfolger auserkoren.

Nachdem Morgan seinen Abschluss an der „Mastbaum High School“ in der Tasche hat zögert er daraufhin nicht lange und macht sich fortan auf den Weg nach New York City, der „Welthauptstadt des Jazz“, um zusammen mit seinem Freund DeBrest endlich erfolgreich zu werden. Doch die Landung auf dem harten Pflaster New York ist nicht leicht, doch Morgan hat Glück und bekommt schon bald nach seiner Ankunft ein kurzes Arrangement bei Art Blakey’s Gruppe „The Jazz Messengers“. Doch schon nach zwei Wochen beendet er dieser Arrangement und sich nach etwas neuem.




Das erste Mal tritt Morgan jedoch erst als Mitglied von Dizzy Gillespie’s Big Band in den Blickfang der Jazzwelt. Bei der Gelegenheit werden auch Alfred Lion und Francis Wolff, die beiden deutschen Gründer des erfolgreichen New Yorker Jazzlabels „Blue Note“ auf Morgan aufmerksam und nehmen ihn 1956 sofort unter Vertrag. So kommt es, dass er schon mit einem jungen Alter von 18 Jahren als zu der Zeit noch ziemlich unbekannter Trompeter erfolgreich in die Jazzszene einsteigt. Im Zeitraum von nur 15 Monaten folgten weitere 6 Alben als Leader und viele weitere als Sideman bei anderen Musikern bei Blue Note Records, was für einen jungen Trompeter von Morgan’s Format zu dieser Zeit was wirklich Außergewöhnliches ist.

Ein Überaus erfolgreiches Auftreten hat Lee Morgan dann im Jahre 1957 bei der Aufnahme von „Blue Train“ von John Coltrane. Obwohl Morgan hier nur als Sideman der von Coltrane geführten Gruppe eine Nebenrolle annimmt ist vor allem seinen Solos zu verdanken, dass diese Platte Coltrane’s erfolgreichste zu dieser Zeit werden sollte und dieser Erfolg erst 8 Jahre später durch „A Love Supreme“ überboten werden sollte. Es zeigt sich, dass Morgan auch sehr gut in der Lage ist, sich der Musik anderer Musiker anzuschließen und dass während der Aufnahmen zum Album ist zu erkennen, dass Coltrane und Morgan sich auch deshalb so gut verstehen, weil sie beide ihren jungen Jahre in Philadelphia zusammen verbracht haben, auch wenn Coltrane ganze 12 Jahre älter als Morgan ist und daher eher eine Rolle als ein Lehrer für ihn einnimmt. Er ist jemand, der überall etwas aufsaugt und dies zu seinem eigenen Stil verarbeitet.

Seine bis dato erfolgreichste Zeit sollte jedoch erst die Zeit bei Art Blakey und seinen „Jazz Messengers“ werden. Die Besetzung der Band zu dieser Zeit zählt noch heute zu der besten im fast 30-jährigen Bestehen der Gruppe und zusammen mit Benny Golson, Bobby Timmons und Jymie Merritt ist diese Truppe auch wirklich eine starke. Morgan entwickelt sich hier mehr und mehr zum Vertreter des Hard Bop an der Trompete und sein Solo beim Song „Moanin’“ gilt als der bekannteste Ohrwurm von Blakey’s Messengers.

Doch in dieser Zeit rutscht auch Lee Morgan – wie viele andere (vor allem schwarze) Musiker – in eine Drogenschiene ab, der er sein restliches Leben wohl nie mehr ganz entkommen sollte. Im Jahre 1961 zieht er sich dann für fast zwei Jahre gänzlich aus der Jazzszene New York’s zurück und geht zurück in seine Heimatstadt Philadelphia, in der er einen Entzug von den Drogen versucht. Dieser gelingt zwar nicht, doch im Jahre 1963 kommt Morgan dann mit umso mehr Frische und neuer Energie zurück, um daraufhin mit „The Sidewinder“, seinem größten Erfolg wieder durchzustarten.

Obwohl Morgan den Erfolg dieser Platte nie mehr toppen sollte, gibt sie ihm den nötigen Aufschwung und vor allem die Publicity und Popularität, die Morgan hilft, wieder aus seinem Tief zu kommen und genauso erfolgreich da weiterzumachen, wo er letzten Endes aufgehört hat.



Die letzten vier Jahre seines Lebens ist dann Morgan Mitleiter einer sehr wichtigen Formation für den Jazz, dem „Jazz and People’s Movement“, die mit vielem Auftritten in Talk Shows amerikaweit bekannt wird. Auch hier bleibt Morgan dem Hard Bop immer noch fest verbunden.

Am 19. Februar 1972 endet Lee Morgan’s Leben dann jedoch abrupt und unerwartet. In einem Eifersuchtsdrama erschoss ihn Helen More, eine seiner Freundinnen, vor der Eingangstür zum New Yorker Jazzclub Slug’s.

Mit dem Tod Morgan’s starb damit auch ein großer Teil des Hard Bop und viele seiner langjährigen Kollegen wie Art Blakey folgten ihm später auch, ließen seinen Geist jedoch am Leben.




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